Das körpereigene Endocannabinoid System (ECS) ist der größte Neurotransmitter im menschlichen Körper. Es besteht aus einer wachsenden Ansammlung von Zellrezeptoren und Molekülen, die alle zusammen die Botenstoffe des Körpers darstellen. Ein Zuviel oder Zuwenig der ECS-Rezeptoren und -Moleküle führt zu Krankheiten.
Im Jahr 2004 prägte Dr. Ethan Russo den Begriff des klinischen Endocannabinoid-Mangels (CECD), um Störungen besser zu erklären, die durch eine unzureichende Signalwirkung des ECS-Systems verursacht werden. Es wird angenommen, dass Störungen wie chronische Migräne, Reizdarmsyndrom und Fibromyalgie alle durch CECD verursacht werden. Die Verwendung von Cannabis wird zur Behandlung des klinischen Endocannabinoidmangels untersucht, da die Cannabinoide in Cannabis offenbar dazu beitragen, die Signale des ECS-Systems zu verstärken, und eine Reihe von CECD-Erkrankungen wie Migräne, Fibromyalgie oder Reizdarmsyndrom lindern könnten.
Die in Cannabis enthaltenen Cannabinoide können dazu beitragen, das erschöpfte Endocannabinoid-System zu ersetzen, das bei klinischem Endocannabinoid-Mangel vorhanden ist. Patienten mit klinischem Endocannabinoidmangel weisen alle einige Merkmale auf, wie z. B. erhöhte Serotoninwerte während einer Migräneattacke. Die Cannabinoide in Cannabis scheinen den Serotoninspiegel zu senken und dazu beizutragen, die Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen zu verringern.
Bei Fibromyalgie geht man davon aus, dass ein Mangel an Serotonin einen Anfall auslöst. Auch das Reizdarmsyndrom wurde mit dem Serotoninspiegel im Körper in Verbindung gebracht. Forscher untersuchen derzeit die Zusammenhänge zwischen CECD und Cannabis, um die Zusammenhänge besser zu verstehen und weitere Behandlungsmöglichkeiten zu finden.